Gedenken an Novemberpogrome in Berlin

Übermorgen, am 9. November 2022, wird es 84 Jahre her sein, dass mit den Novemberpogromen die massenhafte und flächendeckende Vernichtung jüdischen Lebens und jüdischer Menschen in Deutschland und Europa begann (mehr Informationen über die Novemberpogrome gibt es beim Jüdischen Museum Berlin). Wie schon vor zwei Jahren sammele ich diesmal auch wieder Gedenktermine in Berlin.

Charlottenburg

9:00: Vor dem Jüdischen Gemeindehaus werden die Namen der ermordeten Berliner Jüdinnen und Juden verlesen.
18:00: Die F_AJOC lädt zu einem Spaziergang zu Orten der Verbrechen in Charlottenburg.
19:00: Die zentrale Gedenkveranstaltung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin findet vor dem Jüdischen Gemeindehaus statt.

Friedrichshain

18:00: Am Ostbahnhof führt die Linke einen antifaschistischen Spaziergang durch.

Grunewald

16:30: Das Gottfried-Keller-Gymnasium führt gemeinsam mit dem Walther-Rathenau-Gymnasium und der Polizeiakademie Berlin einen traditionellen Schweigemarsch vom Rathenau-Gedenkstein zum S Grunewald durch.

Hohenschönhausen

11:00: Am Gedenkstein für die ehemalige Synagoge in der Konrad-Wolf-Straße 92 wird das Bezirksamt eine Gedenkveranstaltung durchführen.

Kaulsdorf

16:00: Die Linke ruft zu einem Erinnerungsgang zu den in Kaulsdorf verlegten Stolpersteinen auf.

Kreuzberg

15:00: BVV und Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg laden zum stillen Gedenken an der Synagoge Fraenkelufer.
16.00: Ebenfalls von BVV und Bezirksamt findet eine Gedenkveranstaltung mit musikalischer Begleitung sowie einer Kranzniederlegung am Mahnmal „Blatt“, dem ehemaligen Standort der Synagoge Lindenstraße, statt.

Mitte

17:00: In der Großen Hamburger Str. 25-26 findet eine Mahnwache der Omas gegen Rechts statt.
19:30: Eine Gedenkveranstaltung beginnt vor der Sophienkirche und endet am alten jüdischen Friedhof in der großen Hamburger Str. 27.

Moabit

12:00: Der DGB organisiert ein Stolpersteinputzen auf dem Werkshof von Siemens Energy in der Huttenstr. 12.
18:00: Verschiedene antifaschistische Gruppe veranstalten die traditionelle antifaschistische Kundgebung und Demonstration vor dem Mahnmal in der Levetzowstraße mit Musik und Redebeiträgen.

Neukölln

19:00: Die Initiative Hufeisern gegen Rechts erinnert an Nachbar_innen, die Jüd_innen bei sich versteckt haben.

Pankow

11:00: Die Linke lädt zu einem stillen Gedenken auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee.
12:00: Die Linke lädt zu einem stillen Gedenken auf dem Jüdischen Friedhof Schönhauser Allee.

Prenzlauer Berg

17:00: Die evangelische Kirchengemeinde am Weinberg und die katholische Gemeinde Herz Jesu führen einen ökumenischen Gedenkweg durch.

Schöneberg

16:00: Das Bezirksamt lädt zu einer Gedenkveranstaltung am Mahnmal für die zerstörte Synagoge in der Münchener Straße 38.
18:00: Die GEW führt eine Mahnwache am Wittenbergplatz durch.

Steglitz

An der Spiegelwand beim S+U Rathaus Steglitz findet dieses Jahr anscheinend keine Gedenkveranstaltung statt.

Tempelhof / Mariendorf

15:30: Der Chor »Widerklang« lädt zum gemeinsamen Singen auf dem Tempelhofer Feld mit Spaziergang zum und Gedenken am Mahnmal des KZ Columbiahaus.
16:00: Eine Fahrradtour besucht Stolpersteine in Tempelhof und Mariendorf.

Wedding

13:00: Tobias Schulze (MdA die Linke) lädt zum gemeinsamen Stolpersteinputzen am Leopoldplatz.

Überall

Stolpersteine sind zwar nicht unumstritten, aber sie sind real die sichtbarste und weitverbreitetste Form der Erinnerung in Berlin. In der Wikipedia gibt es eine Liste der Stolpersteine in Berlin mit weiterführenden Links. Am 9. November bietet es sich an, Stolpersteine zu putzen (Anleitung als PDF), Kerzen anzuzünden oder Blumen niederzulegen.

Bitte schreibt mir Ergänzungen und Korrekturen!

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