Ich glaube, viele queere Menschen haben zeitweise das Gefühl, ihre Identität oder (Selbst-)Bezeichnung fälschlich zu nutzen – manche nennen das »Queer impostor syndrome«. Ich möchte ein paar Überlegungen zu Selbstdefinition, Normen, Passing, Zweifeln und meine eigenen Erfahrungen damit beschreiben. Warnung zum weiteren Inhalt: Ich führe dieses Gefühl auf zum Teil internalisierte zum Beispiel sexistische Sortierungsmechanismen zurück, und die werde ich beschreiben. Ich hoffe dass es für einige hilfreich ist, zu lesen, dass auch andere Menschen mit solchen Zweifeln kämpfen, aber überlegt ob grad der richtige Moment dafür ist. „Queer genug sein“ weiterlesen
Gleichmacherei
Ich bin grundsätzlich sehr davon überzeugt, von Unterschiedlichkeit zwischen Personen auszugehen, sie anzustreben und als gesellschaftliche Ressource zu verstehen; davon, dass Menschen in Gruppen unterschiedliche Rollen haben; davon, dass Beziehungen asymmetrisch sind und sich wandeln. Ich habe aber zunehmend das Gefühl, dass diese Überzeugung von mir und anderen und allgemein gesamtgesellschaftlich und in emanzipatorischen Kreisen genutzt wird, um Machtverhältnisse leichter verdaulich zu machen und unterschiedliche Zugänge zu Ressourcen zu festigen. Daher tendiere ich dazu, zumindest als Zwischenschritt Strukturen und Prozesse einzusetzen, die dazu anregen bzw. teilweise erzwingen, dass alle auf gleiche Art beteiligt sind; die nicht auf Freiwilligkeit und Eigeninitiative basieren. Im Einzelnen sind diese Regelungen glaube ich recht bekannt und gut verstanden, aber zusammen ergeben sie für mich ein Muster, das mich zweifeln lässt wie viel auf Unterschiedlichkeiten eingehen ich eigentlich sinnvoll finde. „Gleichmacherei“ weiterlesen
mspropen in public
Am Montag rief die »datenschutzkritische Spackeria« zum zweiten Mal zum »Open in Public Day« (oipd13) auf. Letztes Jahr wurde dazu aufgerufen, möglichst »peinliche« Photos zu veröffentlichen. Dieses Jahr sollten die Teilnehmer_innen einen Tag lang alle Viertelstunde ein Photo oder Video aufnehmen, und diese veröffentlichen. ihdl hat eine sehr gute Kritik zu der Veranstaltung selbst veröffentlicht. „mspropen in public“ weiterlesen
(Pro-)feministische Männerorganisierung!?
Mich beschäfigt schon seit einigen Wochen die Idee (pro-)feministischer Männergruppen. Als „Mann“ würde ich in dem Fall Personen definieren, die zeitweise oder immer vom Patriarchat bevorteilt werden. Das können neben cis-Männern auch unter anderem trans* sein. „(Pro-)feministische Männerorganisierung!?“ weiterlesen
Auseinandersetzung mit der neofaschistischen Roll-Back-Strategie gegen die Emanzipation der Frau
Vor rund einer Woche bekam ich per Mail eine Anfrage nach einer bestimmten Broschüre aus meiner (geerbten) Sammlung; es ging um den 15-seitigen Text „Auseinandersetzung mit der neofaschistischen Roll-Back-Strategie gegen die Emanzipation der Frau“ von Ursel Döhmann, den ich daraufhin eingescannt und per OCR in Text umgewandelt. „Auseinandersetzung mit der neofaschistischen Roll-Back-Strategie gegen die Emanzipation der Frau“ weiterlesen
Sprache und Geschlecht Ⅱ
Vor zwei Monaten habe ich über Sprache und Geschlecht geschrieben. Seit dem gab es unter anderem einen beeindruckenden Tweet von Frank Rieger. Auf diesen und andere neue Punkte möchte ich hier eingehen. Auf andere Dinge, die ich schon im ersten Text beantwortet fand, habe ich noch mal in der insgesamt lesenswerten Diskussion Stellung bezogen (@xbg, slowtiger, M, Avi). „Sprache und Geschlecht Ⅱ“ weiterlesen